„Auf die Gleichzeitigkeit der Welt mit Präsenz antworten. Empathisch, ephemer und energetisch. Doch wie präsent kann eine Idee sein? Wie erfahrbar ein Moment? Wie konstant ein flüchtiges Erlebnis? Das Jetzt ist immer schon gewesen und zugleich noch nicht vorbei. […] Wenn ich Utopie als eine Möglichkeit denke, welche mir ein Ausbüchsen aus dem Gewohnten erlaubt, dann erlebe ich sie im Verlauf. Sie passiert. Sie ist im steten Wandel. Sie steht nicht still. So wie das Ich ein fortwährender Prozess ist, bleibt auch die Utopie einer Gemeinschaft immer in Bewegung. Mit jedem Betreten, Besuchen, Begehen schreibt sie sich fort und alles Gewesene noch einmal um.

Ich wurde eingeladen, mir eine Neue Welt als konkreten Raum vorzustellen. Eine sehr große Frage, die ich für mich im Kleinen erproben und erforschen möchte. Als Arbeits- und Freiraum, den es zu füllen und zu leeren gilt – gleichermaßen. Ein Kosmos aus Licht, Klang und Bewegung, der sich täglich verschiebt und immer neue utopische Welten eröffnet. Ein wachsender Ort der Begegnung aus Prozessen und flüchtigen Atmosphären.

UUUUU(topia) vermittelt sich dabei über die Apparatur der Sinne und verortet sich und uns konkret im Augenblick. Nebel, Hall, Wachstum und Licht. Unsere Energie füllt den Raum und zeigt sich im Entstehen und konstanten Wandel. Es steht uns nun frei, unser Erleben und Erfahren in den Raum zu bringen und zu einer sozialen Skulptur aufzuschichten. Gemeinsam. Doch wie? Augen zu! Hinlegen! Sinne an! Auf dass wir den Raum mit der Utopie füllen, die im Jetzt als Gemeinschaft eine Kraft erkennt, aus der sich Welten gründen. Als Fake. Als Paradies. Als Hyperraum.“

Ben J. Riepe: UUUUU(topia),
in: Planet B. Ideen für eine Neue Welt,
Ausst.-Kat. (1. Juni – 21. August 2016, NRW-Forum Düsseldorf),
hg. von Alain Bieber und Lukas Feireiss, Köln 2016, S. 182 f.

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